Praktikum im Projektmanagement

Einblicke in Tätigkeitsbereiche nach dem dualen Studium

Nach dem zweiten Semester des VIT-Studiums durfte ich zwei Schwerpunkte für mein bevorstehendes Praktikum festlegen. Einer davon war das Projektmanagement.

Pluspunkt duales Studium: Im Studium erworbene Kenntnisse werden früh in der Berufspraxis angewendet. Quelle: Adobe Stock / Jaroon (generiert mit KI)

26.09.2024

Ein Beitrag von Nurcan Balci, VIT-Studentin des ITZBund

Anhand von früheren Berufserfahrungen aus der Privatwirtschaft hatte ich schon eine Vorstellung davon, was mich erwarten würde. Doch das Projektmanagement in der öffentlichen Verwaltung hebt sich aufgrund von politischen Entscheidungen – wie bspw. der Digitalisierung mit u. a. dem Ziel der Klimaneutralität – sowie gesetzlichen Grundlagen – wie die Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (kurz: BITV) – von dem aus der privaten Wirtschaft deutlich ab. Dies gilt entsprechend in Bezug auf die Methodik: Wird in der privaten Wirtschaft überwiegend agil mit Scrum gearbeitet, so hängt die Vorgehensweise im ITZBund von der jeweiligen Projektart ab.

„Meine Erfahrungen aus dem IT-Projektmanagement im privatwirtschaftlichen Sektor halfen mir, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Rahmenbedingungen und Arbeitsweisen der öffentlichen Verwaltung besser einzuordnen.“
Nurcan Balci, Verwaltungsinformatik-Studentin des ITZBund

Projektmanagement in der öffentlichen Verwaltung

Für Softwareentwicklungsprojekte wird gleichermaßen die Scrum-Methode angewandt. Bei Beratungs- oder Infrastrukturprojekten hingegen orientiert sich die Tätigkeit eines Projektmanagers bzw. einer Projektmanagerin an dem linearen V-Modell, das insbesondere für die Projekttätigkeit im Bund manifestiert wurde.

So statisch die letzte Vorgehensweise klingt, ist sie iterativ und soll Projektleiterinnen und Projektleitern als Handlungshilfe dienen. Die genannten Theorien werden eingehend im Studium behandelt, sodass für das Praktikum kein Vorwissen vorausgesetzt wird.

Praktikumstätigkeiten im IT-Projektmanagement

Zusammen mit der Projektleitung durfte ich an unterschiedlichen Besprechungen mit den Projektmitgliedern wie bspw. der externen Projektleitung, dem Testmanagement, der Softwareentwicklung sowie dem Kunden, in diesem Fall einer anderen Bundesbehörde als dem ITZBund, teilnehmen. Sowohl im Umgang miteinander als auch im gegenseitigen Austausch empfand ich die Kommunikation zwischen den verschiedenen Projektmitarbeitenden kontinuierlich als seriös und sachlich. Meine Wahrnehmung ist höchstwahrscheinlich in den Zielen begründet, die zwischen dem privaten Sektor und der öffentlichen Verwaltung nicht unterschiedlicher sein könnten: Strebt ein Unternehmen zusehends seine Gewinnmaximierung an, so hat im öffentlichen Dienst die Bürgerzufriedenheit höchste Priorität. Die unterschiedlichen Grundprinzipien machen sich zum einen in der überaus angenehmen Arbeitsatmosphäre und zum anderen in der Aufgabengestaltung bemerkbar.

Mir wurden beispielsweise Aufgaben wie die Recherche zum Thema Barrierefreiheit in der Informationstechnik oder die inhaltliche Anpassung eines Abschnittes im Lastenheft übertragen. Nach einer Einweisung durfte ich selbständig Leistungsnachweise für externe Projektmitarbeitende zeichnen und der Projektleitung bei der Erstellung von Berichten über die Schulter schauen. Entscheidungen durch die Projektleitung werden der Transparenz wegen dokumentiert bzw. festgehalten. Das technische Know-how aus dem dualen Studium hingegen kommt insbesondere bei der Frage nach der Realisierbarkeit von Kundenanforderungen zum Tragen.

Insgesamt habe ich das Projektmanagement im ITZBund als ein vielseitiges und abwechslungsreiches Tätigkeitsfeld kennengelernt, bei dem die Schnittstelle zwischen Verwaltung und Informatik voll umfassend bedient wird.

Anm. d. R.: Nurcan Balci hat ihr duales Studium inzwischen erfolgreich abgeschlossen und arbeitet im ITZBund als Projektkoordinatorin.