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KI-Lösungen sind auch in der Behördenkommunikation im Kommen

„Guten Tag, ich bin ein Bundesbot. Wie kann ich helfen?“

Jens Gehres gibt in seinem Blog-Beitrag persönliche Einblicke in die vielfältigen und überaus spannenden Aufgaben des ITZBund, das sich permanent mit den aktuellsten technologischen Trends wie Künstlicher Intelligenz (KI) beschäftigt. KI wird u. a. auch verstärkt in den Chatbots zum Einsatz kommen.

Porträtfoto Jens Gehres
Jens Gehres leitet seit April 2023 die Abteilung Projekte, Basisdienste und Querschnittverfahren im ITZBund, in der u. a. Chatbots realisiert und technologisch weiterentwickelt werden. Quelle: Peter-Paul Weiler

20. November 2023

Ein Beitrag von Jens Gehres, Leiter der Abteilung Projekte, Basisdienste und Querschnittsverfahren im ITZBund

In meinen bald 25 Jahren im ITZBund und seinen Vorgängerbehörden habe ich mich nie gelangweilt: Der Job war immer extrem abwechslungsreich. Allein in meiner Abteilung arbeiten rund 650 Menschen, da gibt es unglaublich viele Projekte zu koordinieren und voranzutreiben. Die Themenvielfalt, der enge Kontakt zu unseren Kunden – den verschiedenen Bundesbehörden – und die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen machen mir einfach Spaß.

Toll finde ich auch, dass man sich innerhalb des ITZBund stets verändern und weiterentwickeln kann. Das gilt genauso für die fachlichen Aufgaben wie für technische Themen. Kontinuierliche Weiterbildung ist gerade wegen der rasanten technologischen Entwicklungen wahnsinnig wichtig. Mein Job ist durch diese in den vergangenen Jahren immer interessanter geworden. Um neue Technologien für unsere Kunden sinnvoll bewerten zu können, muss ich immer auf der Höhe der Zeit sein, was angesichts der Innovationsgeschwindigkeit gar nicht so einfach ist.

Megaprojekt „IT-Konsolidierung Bund“ mit nächstem Meilenstein

Auch deshalb habe ich mich zuletzt besonders über unseren gemeinsamen Erfolg beim Aufbau der IT-Betriebsplattform Bund gefreut: Diese ist jetzt als einzige IT-Infrastruktur des Bundes und erste Cloud-Plattform weltweit sowohl nach ISO 27001 zertifiziert als auch für die Verarbeitung von Verschlusssachen nur für den Dienstgebrauch (VS-NfD) freigegeben. Das ISO 27001-Zertifikat bestätigt, dass die Plattform durch die Anwendung des IT-Grundschutzes abgesichert ist. Damit haben wir etwas aufgebaut, was bisher keiner geschafft hat – ein echter Meilenstein für die IT-Betriebskonsolidierung Bund!

Diese ist Teil des Megaprojektes „IT-Konsolidierung Bund“, mit der IT-Betrieb, Dienste und Beschaffung der Bundesbehörden zusammengeführt werden sollen. Verantwortlich sind das Bundesministerium der Finanzen (BMF) und das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) – und wir, das ITZBund, fungieren als der zentrale IT-Dienstleister.

Auslöser Corona-Pandemie: Chatbots halten Einzug in die Bundesbehörden

Auch das Projekt „Bundesbots“ gehört zur IT-Konsolidierung Bund. Anfangs wurde in einigen Ressorts und Ministerien diskutiert, inwieweit Chatbots denn wirklich notwendig seien. Nicht zuletzt im Zuge der Corona-Pandemie konnten wir jedoch die meisten davon überzeugen, welche Möglichkeiten spezifische Chatbots mit sich bringen.

Damals haben wir gemeinsam mit dem Bundesministerium des Innern und für Heimat, das für die Dienstekonsolidierung verantwortlich ist, innerhalb von 30 Tagen unseren ersten Bot, den C-19-Bot, entwickelt. Er beantwortete Fragen zum Virus, gab Hygiene-Tipps, informierte über das richtige Verhalten bei Verdacht einer Erkrankung und leitete auf geltende Bestimmungen weiter. Hierfür haben mehrere Ministerien zusammengearbeitet, weil die Antworten je nach Thema oder Rechtsgebiet unterschiedlich ausfallen können.

Danach haben wir eine ganze Reihe von weiteren Bots realisiert und technologisch erweitert. Neben FAQ-Bots haben wir auch Voice-Bots und Bots zur Unterstützung beim Ausfüllen von Vordrucken und Formularen entwickelt. Und die Resonanz auf diese ist mittlerweile ausgesprochen positiv – sowohl von Mitarbeitenden aus den Behörden als auch von Bürgerinnen und Bürgern!

Porträtfoto

„Wir haben schon eine Reihe von Chatbots realisiert und technologisch erweitert. Jetzt geht der Trend ganz klar in Richtung stärkere Unterstützung mittels generativer KI.“

Jens Gehres, Leiter der Abteilung Projekte, Basisdienste und Querschnittsverfahren im ITZBund

Verstehen und kommunizieren, wie KI funktioniert – und die Chancen nutzen

Der Trend geht nun aber ganz klar in Richtung stärkere KI-Unterstützung. Die Schlagworte sind hier generative KI! Hierbei geht es insbesondere um die vielseitigen Einsatz- und Nutzungsmöglichkeiten von KI-Sprachmodellen. Dabei kann ich Vorbehalte gegenüber KI-Sprachmodellen gut nachvollziehen. Weil häufig unklar bleibt, auf welcher Basis die Ergebnisse generiert werden, und damit auch, wie glaubwürdig und verlässlich sie sind. Ich bin allerdings überzeugt davon, dass KI und KI-Sprachmodelle längst selbstverständlicher Teil unserer Lebenswelt sind und bleiben werden – und wir uns deshalb als Verwaltung aktiv und konstruktiv damit beschäftigen müssen. Generative künstliche Intelligenz bzw. KI-Sprachmodelle lassen sich sicherlich im öffentlichen Sektor vielfältig einsetzen. Dabei sollen und werden diese den Kontakt zu echten Menschen aber niemals komplett ersetzen. Im Gegenteil: Zum Beispiel sind Chatbots eine große Chance, die Beschäftigten auf den Ämtern zu entlasten und Freiräume gerade dort zu schaffen, wo ein persönlicher und schneller direkter Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern unentbehrlich ist.

Wichtig ist, dass wir sowohl unsere Mitarbeitenden als auch die Bürgerinnen und Bürger für die Technologie sensibilisieren und immer transparent kommunizieren, wie KI funktioniert und aus welchen Wissensbausteinen sie ihre Informationen generiert. Dann sehe ich KI, wie etwa unsere Chatbots, als große Chance für uns alle. Selbstverständlich autark und sicher beim ITZBund betrieben und entwickelt.

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