Mentoring für Führungskräfte im ITZBund
Zielgerichtete Personalentwicklung im Tandem
Für die persönliche und berufliche Entwicklung von Führungskräften setzt das ITZBund, neben verschiedenen anderen Personalentwicklungsinstrumenten, auf ein Mentoringprogramm. Im Rahmen einer Teilnahme bilden Mentor/Mentorin und Mentee ein gemeinsames Tandem, um sich direkt und individuell über berufliche Herausforderungen austauschen zu können.
Arne Mutschler und Paula Ahymara Becke berichten über Erwartungen und Erfahrungen an ihre Teilnahme am Mentoringprogramm.
4. September 2023
Mentoring aus Sicht von Arne Mutschler (Mentor):
Als ich vom Mentoringprogramm gehört hatte, war ich sofort sehr begeistert. Ich erinnerte mich noch gut an meine Anfangszeit beim ITZBund. Mit einer erfahrenen Ansprechperson an meiner Seite, wäre mir der Einstieg als Führungskraft in eine Behörde sicher erleichtert worden – insbesondere da ich vorher nicht in einer Behörde gearbeitet habe.
Durch moderne und flexible Arbeitsmodelle ist eine direkte Ansprechperson noch wichtiger geworden. Ferner hat jede neue Führungskraft individuelle Fragen, die im unmittelbaren Austausch im Tandem zielgerichtet und individuell besprochen werden können.
Also stand für mich fest: Da mache ich mit!
Wie unterstützen erfahrene Führungskräfte mit Mentoring?
Durch meine Erfahrung als Vorgesetzter eines Teams kann ich meiner Mentee / meinem Mentee in schwierigen Situationen helfen. Daneben kann ich mein Wissen über verschiedene Prozesse und Standards des Hauses weitergeben. Aber noch viel wichtiger ist die hausinterne und abteilungsübergreifende Vernetzung, die durch die Teilnahme am Mentoringprogramm aufgebaut wird. Da Mentor/Mentorin und Mentee immer aus ganz unterschiedlichen Arbeitsbereichen kommen, können wir gegenseitig voneinander lernen und uns weiter im Hause vernetzen.
Ich bin seit März 2022 Mentor für Führungskräfte im ITZBund. Hier berichte ich über meine zweite Mentoringphase im ITZBund.
„Im Tandem lernen wir gegenseitig voneinander und können uns beide im Haus weiter vernetzen.“
Arne Mutschler, Mentor für Führungskräfte im ITZBund
Die Teilnahme am Mentoringprogramm bringt beide weiter
Meine Mentee und ich trafen uns regelmäßig wöchentlich in einem etwa halbstündigen 1-zu-1-Meeting. Das war ein geschützter Raum, in dem wir offen über alles reden und Erfahrungen, Tipps und Ideen austauschen konnten.
Ich hatte viel Freude dabei, die persönliche Entwicklung meiner Mentee, Frau Becke, zu beobachten. Zu Beginn haben wir noch sehr allgemeine Themen besprochen, aber schon bald waren konkretere Alltagssituationen als Vorgesetzte im Gespräch. So entwickelten wir ein offenes und persönliches Verhältnis, welches mit einer Vorgesetzten / einem Vorgesetzten oder direkten Kolleg:in so nicht möglich ist.
Ich sehe mich als Mentor nicht in der Rolle eines Lehrers, der vorgibt, wie etwas zu tun ist, sondern vielmehr als Coach und Ratgeber, wie ich in ähnlichen Situationen vorgegangen bin und agieren würde. Wichtig dabei ist natürlich, dass wir – Mentor und Mentee - gut zusammenpassen und offen reden können. Das war aber, dank der Zuordnung der Tandems durch das Team der Personalentwicklung, bisher immer der Fall.
Warum ein Mentoring für Führungskräfte?
Mentoring aus Sicht von Paula Ahymara Becke (Mentee)
Als ich vom Mentoringprogramm gehört habe, war ich etwas zurückhaltend. Ich bin bereits seit 2013 im ITZBund tätig (vorher ZIVIT) und von daher dachte ich, dass mein Netzwerk und mein Wissen über die internen Prozesse gut aufgebaut seien.
Trotzdem habe ich mich für eine Teilnahme entschieden, als ein paar Kolleginnen sich extrem positiv darüber geäußert hatten. Sehr schnell nach dem Programmstart habe ich festgestellt, dass Mentoring viel mehr ist als nur Wissensweitergabe und zur Verfügungstellung von Netzwerken. Es geht um Vertrauen und um persönliches Wachstum. Ich bin wirklich froh, an dem Programm teilgenommen zu haben.
Im Mittelpunkt unserer Treffen standen meine Neugier an meinen neuen Aufgaben und die Möglichkeiten des direkten Erfahrungsaustausches mit einer erfahreneren Führungskraft. Geprägt waren unsere Zusammentreffen von angenehmen und teilweise auch selbstkritischen Gesprächen über die persönliche Zukunft, den weiteren Verlauf der beruflichen Entwicklung und das Reflektieren der eigenen Persönlichkeit. Aber auch das Über-die-Schulter-gucken und ein ehrliches Feedback gehörten dazu.
„Mentoring ist viel mehr als Wissensweitergabe und Networking. Es geht um Vertrauen und persönliches Wachstum.“
Paula Ahymara Becke, Teilnehmerin als Mentee im ITZBund
Individuelle Betreuung mit eigener Schwerpunktsetzung
Neben aktuellen Fragen zu alltäglichen Aufgaben als Führungskraft haben wir uns auch über spezielle Situationen unterhalten, wie z. B. zum Umgang mit Konflikten, zum Knüpfen von Kontakten oder auch zur Gestaltung von Beurteilungen.
Während der ersten Gespräche habe ich mit meinem Mentor Arne Mutschler eher allgemeine Themen besprochen. Wir sprachen viel über meine Vorstellungen und Erwartungen, aber auch über meine Aufregung, den Schritt als Führungskraft gemacht zu haben und über die Verantwortung, die ich mit dieser Entscheidung übernommen habe. Er hat zugehört und mir sehr wertvolle Ratschläge gegeben oder manchmal einfach nur angeregt, meinen Blinkwinkel vielleicht etwas zu ändern. Sein offenes Feedback und die zielgenauen Fragen halfen, mir selber auf die Spur zu kommen und mehr Klarheit und Vertrauen zu gewinnen.
Win-Win-Situation
Die Ergebnisse des Mentorings sind für jeden von uns sicherlich ganz eigene. Aus meinen Erfahrungen heraus bedeutet Mentoring: tatkräftige Unterstützung mit zahlreichen Denkanstößen, immer neuen Ideen, kritischen Reflexionen und Ratschlägen und auch Hilfe bei der Bewältigung von alltäglichen, aber neuen Aufgaben und Umgang mit ungewohnten Situationen.
Der offene Austausch mit meinem Mentor war für mich das Herzstück des Mentoringprogramms. Ebenfalls wichtig ist der Kreis neuer Führungskräfte, die man durch die Teilnahme am Programm kennenlernt. Ich will jedoch nicht verschweigen, dass das Mentoring auch Zeit erfordert, z. B. zur Vor- und Nachbereitung der Gesprächsthemen. Das hatte ich anfangs unterschätzt. Außerdem hatte ich zunächst ein mulmiges Gefühl, als Mentee Zeit und Aufmerksamkeit meines Mentors zu beanspruchen.
Dagegen hilft nur eins: Zugreifen! Mentoring war für mich ein Schritt in die richtige Richtung. Ich würde es jeder Führungskraft empfehlen.
Über den Autor und die Autorin:
Arne Mutschler ist Referent im Leitungsstab des ITZBund. Er engagiert sich seit Start des Mentoringprogramms Anfang 2022 als Mentor für Führungskräfte.
Paula Ahymara Becke ist Referentin im Key Account-Bereich. Seit Januar 2020 übt sie die Funktion einer Führungskraft aus.