„Wir sind gar nicht so Behörde“
Die Entwicklung der Bundescloud Services setzt auf DevOps
Referentin Yasemin Bochmann erzählt von ihren Arbeitserfahrungen im Betrieb der Bundescloud beim ITZBund, zum Beispiel im Rahmen des Zertifizierungsprozesses der IT-Betriebsplattform Bund.
13. September 2022
Beitrag von Yasemin Bochmann, Referentin im Betrieb der Bundescloud
In meinem Berufsleben habe ich bereits ganz unterschiedliche Erfahrungen machen können. Dabei habe ich gelernt, dass mir eine Sache besonders wichtig ist: Teamwork. Hier im ITZBund motiviert es mich ungemein, mit einem tollen Team aus Expertinnen und Experten verschiedener Bereiche zusammenzuarbeiten und mich mit meinem Wissen und meinen Erfahrungen einzubringen.
Doch beginnen wir am Anfang: Ich habe das ITZBund zuerst als externe Mitarbeiterin unterstützt. Zunächst wurde ich im Change Management und in der Betriebskoordination eingesetzt, um das Team dort zu ergänzen und so den IT-Betrieb des ITZBund kennenlernen. Im IT-Bereich hatte ich einige Erfahrungen, vom „zentralen IT-Dienstleister des Bundes“ ITZBund aber nur eine vage Vorstellung. Meine Erwartung war, dass das Arbeiten behördentypisch etwas „starr“ ablaufen könnte.
Wie ich jedoch vom Team aufgenommen wurde und mit welcher hohen Schlagzahl die Themen abgearbeitet wurden, hat mich sehr positiv überrascht. Die tagtägliche Zusammenarbeit der verschiedenen Bereiche hat mir schon immer sehr viel Spaß bereitet, wodurch ich mich von Anfang an weniger als Externe, sondern mehr als vollständiges Teammitglied gefühlt habe. Als mein Chef mich nach einiger Zeit auf eine ausgeschriebene freie Stelle aufmerksam machte, die zudem meinen Vorstellungen entsprach, war das natürlich ein tolles Feedback. Ich kannte ja das Arbeitsumfeld schon als externe Mitarbeiterin, und war mir sicher, dass ich mich gut einbringen kann und für das ITZBund eine wertvolle Ergänzung sei. Mit einem Master in Wirtschaftsinformatik und Erfahrungen im Projektmanagement waren die formellen Voraussetzungen hierfür schon einmal gegeben. Also bewarb ich mich. Ja, und so bin ich Referentin im Betrieb der Bundescloud geworden.
Ich bin schon etwas stolz, dass ich wieder an einem zentralen Digitalisierungsprojekt im Bund mitwirken darf, nachdem ich mich bereits vor einigen Jahren in Behörden und bei der Bundeswehr im Projektmanagement einbringen konnte.
„Einen sinnstiftenden Job auszuführen und so das digitale Deutschland von morgen mitzugestalten, ist ein tolles Gefühl – das kann ich allen Interessierten nur ans Herz legen.“
Yasemin Bochmann, Referentin im Betrieb der Bundescloud im ITZBund
Bundescloud: Große Aufgaben, großes Vertrauen
Auf meinen vorherigen beruflichen Stationen habe ich häufig erlebt, dass es für Einarbeitung und Nachfragen wenig Zeit und Raum gibt – letztendlich soll man ja schnell entlasten. Beim ITZBund wurde sich jedoch immer die notwendige Zeit genommen, um meine Fragen zu beantworten. Und diese Einarbeitungszeit braucht man auch! Wer sich einmal mit der Bundescloud beschäftigt hat, weiß wie komplex diese ist. Schließlich besteht die Cloud aus über 40 verschiedenen Services und jeder für sich ist schon umfangreich. Einfach gesagt ist die Bundescloud eine Plattform, über welche wir unseren Kunden – also Bundesbehörden – IT-Produkte standardisiert zur Verfügung stellen. Durch eine zentralisierte, sichere und leistungsstarke Umgebung müssen sich unsere Kundenbehörden sozusagen keine Sorgen mehr über ihre moderne, digitale Arbeitsweise machen. Einige weitere Pluspunkte des Cloud Computing in der Bundesverwaltung hat auch schon meine Kollegin Jessica Nowack in ihrem Blogartikel beschrieben.
Ich bin als Referentin, gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen, für den Betrieb und die Entwicklung der Bundescloud verantwortlich. Das entspricht der sogenannten DevOps-Methode, also der Interaktion von Entwicklung und Betrieb als eine Einheit. Ich bin davon überzeugt, dass so die Entwicklungs- und Betriebsteams optimal in einem engen Austausch zusammenarbeiten. Das hat vor allem den Vorteil, dass auf dieser Basis gegenseitiges Vertrauen und voneinander Lernen gewährleistet sind. Die Komplexität der Herausforderungen im Umfeld Technik, Organisation und Informationssicherheit ist in den zurückliegenden Jahren immens gewachsen. Umso mehr kommt es darauf an, diese Komplexität mit zeitgemäßen Methoden des agilen Managements zu beherrschen. Insbesondere sehe ich meine Rolle in unserem großen Team aus Spezialistinnen und Spezialisten und auch betrieblich koordinierenden Mitarbeiterinnen darin, sie alle für das gemeinsame Ziel zu motivieren und zu führen.
Zertifizierung der IT-Betriebsplattform Bund
Ein Beispiel für dieses Vertrauen? Mit meinem Einstieg in das Team lief bereits ein sehr wichtiges Großprojekt: die Zertifizierung der IT-Betriebsplattform Bund. Kennerinnen und Kenner wissen, dass neben Planung und Konstruktion von IT-Plattformen die Zertifizierung nach ISO 27001 ein essentieller Schritt für den sicheren Betrieb dieser Plattform ist, zugleich ohne Zertifizierung ein wichtiges Qualitätsmerkmal fehlen würde. An diesem Vorhaben war ich direkt von Anfang an beteiligt. Ich glaube, dass ich zur wichtigen Zeit am richtigen Ort eingestiegen bin und mich bei der erfolgreichen Erfüllung dieser Aufgabe einbringen konnte, u. a. bei der Maßnahmenbearbeitung, der Koordination der Teams und Priorisierung von Maßnahmen. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiteten weit über das Übliche hinaus und es galt, ihnen den Rücken freizuhalten, da sie diese Aufgaben neben ihren originären Aufgaben im Betrieb zu erledigen hatten. Dass wir es geschafft haben, darauf sind wir alle ein stückweit stolz, insbesondere auf die Teamleistung und exzellente Zusammenarbeit mit den Playern aus IT-Sicherheit, Datenschutz und IT-Architektur.
Kleiner Exkurs: Die IT-Betriebsplattform Bund erweitert die bestehende Infrastruktur und auch das Leistungsangebot der Bundescloud. Um diese sicherheitstechnisch auf höchstem Niveau anzubieten, wurden in den letzten Jahren die Voraussetzungen geschaffen. Die Zertifizierung nach ISO 27001 auf der Basis von IT-Grundschutz hat dies nun untermauert. Der Standard umfasst ein funktionierendes Informationssicherheits-Managementsystem: Regeln und Verfahren, mit denen sich die Informationssicherheit garantieren, kontrollieren und kontinuierlich verbessern lässt. Der Weg dahin war ziemlich komplex und umfangreich. Wir haben 4.000 bis 5.000 Tickets geplant und bearbeitet, um Einstellungen vorzunehmen, aber auch um Prozesse zu etablieren, Konzeptionen abzustimmen und in Kraft zu setzen.
Mein Fazit: Facettenreiche Aufgaben im Kontext der Digitalisierung
Das klang jetzt alles gar nicht nach dem stereotypischen Behördenalltag? Finde ich auch. Wir beim ITZBund sind gar nicht so, wie sich manche Behörden vorstellen. Mein Team ist eine bunte Gruppe, in der alle gemeinsam an spannenden Projekten arbeiten.
Einen sinnstiftenden Job auszuführen und so das digitale Deutschland von morgen mitzugestalten, ist ein tolles Gefühl – das kann ich allen Interessierten nur ans Herz legen.
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