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Inklusion beginnt beim Recruiting

Barrierefreiheit beim ITZBund aus Sicht einer Recruiterin

Ramona Backenhaus aus der Personalgewinnung erzählt über ihre ersten Berührungspunkte beim ITZBund im Umgang mit schwerbehinderten bzw. gleichgestellten Menschen im Rahmen der Personaleinwerbung.

Porträt Ramona Backenhaus
Inklusion beginnt beim ITZBund bereits im Recruiting-Prozess. Ramona Backenhaus begleitet das Recruiting und gibt Einblicke in ihre Arbeit. Quelle: ITZBund

12. August 2022

Ein Beitrag von Ramona Backenhaus, Sachbearbeiterin in der Personalgewinnung im ITZBund

Als ich vor etwa zwei Jahren die Stellenausschreibung beim ITZBund las, in der Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter für die Rekrutierung von neuen Beschäftigten gesucht wurden, fühlte ich mich sofort angesprochen - nicht zuletzt, weil es auf dem heutigen Arbeitsmarkt immer schwieriger wird, talentierte Persönlichkeiten zu gewinnen. Der Personalbereich und die damit einhergehenden Aufgaben reizen mich bereits seit einem Schulpraktikum. Deshalb habe ich mich für ein Studium mit den Schwerpunkten Personalökonomie sowie Arbeitsrecht entschieden und war seitdem in verschiedenen Bereichen im Personalwesen beschäftigt.

Zum damaligen Zeitpunkt war es eher untypisch für mich, dass eine Stellenausschreibung aus dem öffentlichen Dienst einen so positiven Eindruck bei mir hinterlassen hat. Doch die guten Bewertungen auf der Plattform Kununu und die moderne Aufstellung als Behörde haben mich überzeugt, sodass ich mich aus meiner Anstellung in der Privatwirtschaft heraus beworben habe. Vor allem die Kollegialität, die interessanten Aufgaben und die modernen IT-Technologien sind für mich herausstechende Aspekte, um gerne zur Arbeit zu kommen.

Der Personalgewinnungsprozess – Meine Erfahrungen als Bewerberin

Als ich die Einladung für das Vorstellungsgespräch beim ITZBund erhalten habe, war die Freude riesig und gleichzeitig wurde mir bewusst, dass der Auswahlprozess doch etwas anderes läuft, als ich es aus der Privatwirtschaft kannte. Ich erhielt vor dem Gespräch Unterlagen, die als „Bereitschaftserklärung“ und „Selbstauskunft“ betitelt waren und musste einen Techniktest absolvieren. Ganz schön professionell und sehr strukturiert, dachte ich mir. Befremdlich war für mich jedoch weiterhin, dass im Interview keine Hilfsmittel benutzt werden durften. Im digitalen Gespräch wurde mir freundlich von meinen jetzigen Kolleginnen und Kollegen erklärt, dass Hilfsmittel, z.B. das Stellenprofil oder „Google befragen“, wegen der Chancengleichheit nicht erlaubt sind. Nach dem Gespräch bekam ich zügig eine positive Rückmeldung und freute mich darauf, dass ich bald in genau der Rolle als Interviewerin sitzen würde.

Porträtfoto

„Dass wir uns in der Personalgewinnung für Menschen mit Behinderung so stark einsetzen, kenne ich in der Form aus der freien Wirtschaft nicht.“

Ramona Backenhaus, Personalgewinnung, ITZBund

Der Personalgewinnungsprozess – Meine Erfahrungen als Personalgewinnerin

Heutzutage sitze ich auf der anderen Seite und stelle selbst neue Kolleginnen und Kollegen ein. Im Rahmen dessen, kann ich nun noch viel mehr verstehen, warum wir entsprechende Rahmenbedingungen für die Chancengleichheit festsetzen. Denn Menschen mit Behinderung, sei es wegen einer Sehbehinderung oder motorischen Einschränkungen etc., müssen die gleiche Teilhabe haben, wie Personen ohne Beeinträchtigung. Dass wir uns für diese Personengruppe als Arbeitgeber so stark einsetzen, kenne ich in der Form aus der freien Wirtschaft nicht. Wenn z. B. ein hörgeschädigter Mensch im Auswahlverfahren sitzt, stellen wir eine Gebärdensprachdolmetscherin bzw. einen Gebärdensprachdolmetscher an die Seite oder die Fragen werden zusätzlich schriftlich im digitalen Gespräch in den Chat geschrieben. Bei einer Sehbehinderung darf die Person sich Unterstützung holen, um beim virtuellen Interview möglichen technischen Schwierigkeiten besser begegnen zu können.

Von der Stellenausschreibung, über das Auswahlgespräch bis hin zur Einstellung involvieren wir zudem die (Gesamt-)Schwerbehindertenvertretung. Ein Aufgabengebiet der Vertreterinnen und Vertreter ist es u. a., sich im Vorfeld bzw. kurz vor den Einzelgesprächen mit den schwerbehinderten oder gleichgestellten Personen zu besprechen und zu erfragen, ob weitere Unterstützung während des Verfahrens benötigt wird. Setzt sich dann eine Kandidatin oder ein Kandidat mit Behinderung durch, begleiten die Interessenvertretungen die Einstellung in enger Absprache mit der Sachbearbeitung aus der Personalgewinnung des ITZBund und dem Integrationsamt.

Die Arbeit als Recruiterin beim ITZBund macht mir sehr viel Spaß, weil man mit unterschiedlichen Menschen in Kontakt tritt, dadurch seinen eigenen Horizont erweitert und gleichzeitig neue Kolleginnen und Kollegen für die Transformation in ein digitales Deutschland einstellt. Dafür bedarf es talentierter Persönlichkeiten, unabhängig davon, welche Einschränkungen jemand persönlich mitbringt. Durch Diversität in der Organisation bekommt jeder von uns einen erweiterten Horizont und innovative Ideen entstehen aufgrund der verschiedenen Erfahrungen viel eher.

Offenheit, Fairness und Hilfsbereitschaft

Und wie beurteilen Menschen mit Schwerbehinderung den Auswahlprozess beim ITZBund? Unser Kollege Christopher Kopel erinnert sich so: „Während des gesamten Auswahlverfahrens wurde mir als Bewerber mit Schwerbehinderung viel Offenheit, Fairness und Hilfsbereitschaft entgegengebracht. Das Bewerbungsgespräch wurde rein mündlich durchgeführt und verlief in äußerst freundlicher Atmosphäre; daher benötigte ich hierfür trotz meiner Blindheit keine zusätzliche Unterstützung. Die beschriebenen Eindrücke bestätigten sich auch im weiteren Verlauf des Einstellungsverfahrens und in meinen bislang zehn Monaten Tätigkeit beim ITZBund, so dass ich sehr glücklich bin, hier meinen Platz gefunden zu haben.“

Kennen Sie Personen in Ihrem Umfeld, die auch bei der Digitalisierung Deutschlands mitwirken wollen? Dann empfehlen Sie uns gerne als Arbeitgeber weiter.

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