Navigation und Service

„Wir müssen Teamwork und modernes Leadership großschreiben“

Beschäftigten langfristig Perspektiven und Chancen zur Weiterentwicklung bieten

Ein Gespräch mit Christine Serrette, technische Vizedirektorin des ITZBund, über ihren persönlichen Führungsstil, wie die Internationalität ihre Toleranz prägte und warum sie sich ein Umdenken in der Gesellschaft wünscht.

Porträtfoto Christine Serrette
Christine Serrette, technische Vizedirektorin im ITZBund Quelle: Christian Daitche Photography

26. April 2022

Das ITZBund beschäftigt fast 4.000 Mitarbeitende an 12 Standorten. Aber Ihre Vita zeigt ja, dass Sie große und dezentrale Organisationen gut kennen und auch in der Schweiz sowie USA tätig waren. 2009 hat es Sie dann ins Rheinland verschlagen. Wie war das für Sie?

Die Erfahrungen von jahrzehntelangen internationalen Tätigkeiten haben mich natürlich vielseitig geprägt. Die Arbeit in unterschiedlichen Sprachen und mit verschiedenen Kulturen haben mich vor allem Toleranz und Verständnis für andere Standpunkte gelehrt. Als ich dann ins Rheinland kam und von dem Sprichwort „Jeder Jeck ist anders“ hörte, dachte ich, genau das ist es. Wir sind großartiger Weise alle verschieden und müssen lernen, miteinander umzugehen. Das sind Werte, die ich immer versucht habe bei meinen beruflichen Tätigkeiten zu leben – und auch in meinem Privatleben. Ich habe schon vor ein paar Wochen einen Blogbeitrag zu den spannenden Herausforderungen im ITZBund schreiben dürfen. Um solchen großen Aufgaben gerecht zu werden, müssen wir Teamwork und modernes Leadership großschreiben.

Ein Führungsstil ganz im Sinne von Fördern und Fordern

Nun haben Sie Ihre Arbeit als technische Vizedirektorin ja erst im November aufgenommen. Die Pandemie hat das anfängliche Kennenlernen bestimmt etwas erschwert. Wie würden Sie dahingehend Ihren persönlichen Führungsstil beschreiben?

Grundsätzlich gilt vor allem, dass meine Tür immer offen steht. Wobei ich zugeben muss, dass es momentan dann natürlich eher mein Chat ist. Ich versuche so gut es geht erreichbar zu sein und zu zeigen, dass ich gerne mit Rat und Tat oder auch bloß einem offenen Ohr zur Seite stehe. Auch dann, wenn ich möglicherweise nicht immer die Antwort kenne, weiß ich vielleicht, wer sie kennen könnte.

Meinen persönlichen Führungsstil würde ich grundsätzlich mit den Worten „Fördern und Fordern“ beschreiben. Um den Mitarbeitenden des ITZBund Perspektiven liefern zu können, setze ich schon früh auf die gezielte Förderung von motivierten Mitarbeitenden. Ihr Wissen schätze ich ungemein. Daher versuche ich eine Türöffnerin zu sein, wenn es um ihre Weiterentwicklung geht. Ich fordere aber auch den Willen zu einer stetigen Entwicklung, denn ich bin mir sicher, dass das gerade in der IT unverzichtbar ist.

Porträtfoto

„Wenn ich merke, dass Mitarbeitende sich weiterentwickeln möchten, haben sie in mir eine Unterstützerin gefunden.“

Christine Serrette, technische Vizedirektorin im ITZBund

Werte wie Toleranz und Gleichberechtigung sind ihr wichtig – auch in der eigenen Familie

Im Vorfeld erzählten Sie, dass Sie als Frau in einer Führungsposition auch vor verschiedenen Herausforderungen standen. Würden Sie sagen, dass Frauen in ihrer Karriereplanung daher besonders gefördert werden sollten?

Gleichberechtigung und Chancengleichheit sind für mich enorm wichtig. Mein Mann und ich haben das schon immer gelebt. Er blieb sieben Jahre zu Hause und ich war Hauptverdienerin. Oft wurde ich gefragt, ob dieser Umstand meinen Mann nicht störe und das ärgert mich. Es muss natürlicher werden, dass Männer sich um ihre Kinder kümmern. Augenzwinkernd sage ich gerne, dass mein Mann vielleicht die bessere Mutter war. Aber mal im Ernst: Diese Wahlmöglichkeit ist für mich entscheidend. Frauen sollten zu Hause bleiben, weil sie sich das wünschen, nicht weil sie gezwungen sind. Das selbe gilt für eine mögliche Karriere. Hier muss die Gesellschaft meiner Meinung nach umdenken. Indem wir bestehende Rollenbilder aufbrechen, müssen wir auch die Chance ergreifen, Frauen und Mädchen schon früh für die IT und die vielfältigen Möglichkeiten in der Branche zu begeistern. Mein persönlicher Anspruch an Diversität und Chancengleichheit ist allerdings, nicht nur die Frau allein zu stärken. Vielmehr müssen verschiedene Lebens- und Famillienmodelle insgesamt gestärkt werden, um unabhängiger Entscheidungen treffen zu können. Ich jedenfalls bin meinem Mann sehr dankbar, dass er unserer Familie diesen Weg ermöglicht hat.

Wie bewerten Sie das ITZBund dahingehend als Arbeitgeber?

Dass das ITZBund dieselben Werte verkörpert, hat mich zusätzlich motiviert hier einzusteigen. Mit einem Frauenanteil von 33 Prozent liegt das ITZBund im Branchenvergleich weit vorne. Auch unter den Referats- und Abteilungsleitungen ist das Verhältnis recht ausgeglichen. Nicht umsonst also hat das ITZBund den Titel einer der besten Arbeitgeber Deutschlands zu sein. Gegenüber anderen IT-Dienstleistern kann das ITZBund mit ganz eigenen Vorzügen aufwarten. Stabilität und Sicherheit werden hier großgeschrieben. Als sozialer Arbeitgeber werden explizit Familien gefördert. Flexibilität aus den unterschiedlichsten Gründen wird den Mitarbeitenden hier ermöglicht. Und eine potenzielle Verbeamtung ist schließlich auch nicht zu verachten. Mit dieser Einstellung möchten wir im Direktorium ansetzen, um neue Mitarbeitende hinzugewinnen und fähige Mitarbeitende halten zu können.

Wir bedanken uns herzlich bei Christine Serrette für das Gespräch und ihre Offenheit bezüglich privater und beruflicher Werte.

Klingt das ITZBund als Arbeitgeber für Sie interessant, aber Sie haben noch Fragen? Erfahren Sie mehr über die Einstiegsmöglichkeiten beim ITZBund und wie Sie mit uns gemeinsam die digitale Zukunft in Deurtschland gestalten können.

Sie möchten mehr Neuigkeiten vom ITZBund?
Hier geht es zu unseren Newslettern: Newsletter abonnieren.

Unsere Themen im Überblick