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Herausforderung und Innovation

„Die Möglichkeit, unseren Staat zu digitalisieren, brachte mich zum ITZBund“

Christine Serrette möchte die Digitalisierung in Deutschland vorantreiben. Als technische Vizedirektorin berichtet sie über ihre Ziele und Herausforderungen beim ITZBund, aber auch wie Innovationen die Behördengänge für Bürgerinnen und Bürger zukünftig vereinfachen können.

Porträtfoto Christine Serrette
Christine Serrette, technische Vizedirektorin im ITZBund Quelle: Christian Daitche Photography

24. März 2022

Mein Wechsel von der Privatwirtschaft in die öffentliche Verwaltung wurde oft ungläubig beobachtet. Doch für mich hatte die Chance, Deutschland zu digitalisieren – erst im Kontext der Bundeswehr und nun beim ITZBund –, seinen ganz persönlichen Reiz. Das ITZBund steht vor spannenden Herausforderungen und bietet zahlreiche Möglichkeiten für innovative Entwicklungen. Dabei hat der IT-Dienstleister des Bundes einen klaren Auftrag: Die öffentliche Verwaltung mit moderner IT unterstützen und in die digitale Zukunft führen. Es ist ein gutes Gefühl, dass ich tagtäglich in Zusammenarbeit mit dem ITZBund-Team diesen Wandel mitgestalte.

Cloud Computing ist eines der zentralen Zukunftsthemen

Selbstverständlich ist der Gestaltungsspielraum für das ITZBund groß und themenreich – das beweisen auch die zahlreichen Projekte, die an unseren 12 Dienstsitzen deutschlandweit umgesetzt werden. Mit dem Koalitionsvertrag wurden weitere große Themen benannt, etwa Nachhaltigkeit oder der verstärkte Einsatz von Open Source. Daneben steht vor allem Cloud Computing im Zentrum, denn hier werden meiner Meinung nach die gesteigerten Anforderungen an die IT hinsichtlich Mobilität, Schnelligkeit und Effizienz auf den Punkt gebracht. Daher spielt natürlich auch die Deutsche Verwaltungscloud-Strategie eine wichtige Rolle für meine Arbeit. Sie sorgt für gemeinsame Standards bei Cloud-Lösungen und soll die digitale Souveränität der öffentlichen Verwaltung stärken.

Mit der Bundescloud wurde im ITZBund bereits eine sichere und private Cloud für die Bundesverwaltung geschaffen. Unsere Aufgabe ist es nun, die bisherigen Arbeitsprozesse der Bundescloud dahingehend weiterzuentwickeln, dass unsere Kunden dank cloudbasierter IT-Anwendungen immer mehr Leistungen anbieten können. Dafür bauen wir die Bundescloud sowohl technisch als auch organisatorisch immer weiter aus, sodass inzwischen über 50 Behörden unsere Cloud-Services nutzen. Auch bei der Public-Cloud möchten wir im ITZBund für unsere Kunden als Partner fungieren und das Thema so weiter vorantreiben. Auf diese Weise verfolgen wir das Ziel, dass die öffentliche Verwaltung ganzheitlich, transparent und agil in unserer schnelllebigen Gesellschaft agieren kann.

Agilität und Flexibilität gewinnen zunehmend an Bedeutung

Um solch große Zukunftsziele erreichen zu können, bin ich davon überzeugt, dass auch ein Umdenken der bestehenden Strukturen als Herausforderung verstanden werden muss. Betrachten wir etwa den Prozess, wie wir zu einer passenden IT-Lösung gelangen, stoßen wir auf ganz unterschiedliche Organisationsstrukturen. Perspektivisch gehe ich davon aus, dass agile Arbeitsmethoden – allgemein und im Speziellen beim ITZBund – sich durchsetzen werden, denn sie begünstigen wichtige Transformations- und Innovationsprozesse. Möchten wir also Agilität als Standard, müssen wir uns erst die Fragen stellen, warum etwas eventuell derzeit nicht agil umsetzbar ist und wie wir es entsprechend umgestalten können. Dieses Umdenken möchte ich in den kommenden Jahren nach dem Motto „Fordern und Fördern“ begleiten.

Es gibt natürlich auch Bereiche unserer Arbeit, wo Agilität und Flexibilität nicht bloß die Zielerreichung begünstigen, sondern schlicht unabdingbar sind, um resilient zu sein – etwa in der IT-Sicherheit. Cyber-Angriffe sind leider nicht nur ein höchst aktuelles Thema, sie bedürfen auch immer einer schnellen Reaktion. Wir müssen im ITZBund kontinuierlich Prävention betreiben, einen Schritt voraus sein und im Ernstfall für Schadensbegrenzung sorgen. Das ist unerlässlich, damit die Digitalisierung der Verwaltung auch auf breite Akzeptanz stößt.

Mein persönliches Ziel ist eine serviceorientierte Digitalisierung von A bis Z. Das gilt nicht nur für die Arbeitsprozesse im ITZBund oder unseren Kundenbehörden. Auch als Bürgerin möchte ich Behördengänge digital erledigen können. Etwa sollten Informationen über mich als Person, die dem Staat vorliegen, besser vernetzt werden. So muss ich Daten an unterschiedlichen Stellen nicht mehrmals einreichen bzw. eingeben.

Porträtfoto

„Ich möchte auch als Bürgerin irgendwann alles digital machen. Ich möchte nicht mehr zum Amt laufen, mit irgendwelchen Papieren.“

Christine Serrette, technische Vizedirektorin im ITZBund

Das Herzstück der Herausforderungen: Vertrauen gewinnen und untermauern

Oberste Priorität dabei muss die Sicherheit der Systeme haben, denn diese Entwicklung hat vor allem etwas mit Vertrauen zu tun. Daten müssen kompromisslos gegen Missbrauch geschützt werden, um Bürgerinnen und Bürger zu überzeugen, dass es sicher und einfach ist, sich für die Online-Angebote von Behörden zu entscheiden. Um hier Vertrauen zu gewinnen, müssen wir noch einiges investieren und für zusätzliche Transparenz sorgen. Auch Minderheiten oder ältere Menschen müssen wir mitdenken. Meine Mutter ist zum Beispiel 76 Jahre alt und sogar technisch recht fit, aber wie wird es mit 90 sein? Als technische Vizedirektorin habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, dafür zu sorgen, dass alle Bürgerinnen und Bürger Vertrauen in uns setzen können. Nur so digitalisieren wir den Staat wirklich.

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