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Was leistet der IT-Betrieb in der Pandemie?

ITZBund stellt IT-Infrastruktur bereit

Herausfordernde Tage: Mitte März 2020 verlangte die Ausbreitung des Corona-Virus vom ITZBund als IT-Dienstleister, schnell und flexibel zu handeln. Maik Gerstenberger erinnert sich im Interview aus Sicht der Beschäftigten des IT-Betriebs und der Rechenzentren.

Mann arbeitet vor Serverschrank am Laptop
Der IT-Betrieb stellt die Infrastruktur für Fachanwendungen bereit. Quelle: AdobeStock / kiri

14. März 2022

Ein Gespräch mit Maik Gerstenberger, Informationsmanagement Betrieb

Die erste Pandemiewelle erreichte vor ziemlich genau zwei Jahren ihren Höhepunkt, als sich das Coronavirus SARS-CoV-2 über ganz Deutschland ausgebreitet hatte und zum ersten Mal bundesweit Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen ergriffen wurden. Schnelles und flexibles Handeln war gefordert. Das galt auch für die Beschäftigten im IT-Betrieb und in den Rechenzentren des ITZBund, die den akuten Bedarf an der Bereitstellung von sicherer und stabiler IT-Infrastruktur zu bedienen hatten. Heute blicken wir in einem Gespräch mit Maik Gerstenberger, einem verantwortlichen Kollegen aus diesem Bereich, auf die durchaus kritischen Tage Mitte März 2020 zurück. Er berichtet außerdem, wie es danach weiterging und was sein persönliches Fazit ist.

Mit welchen Kundenanfragen wurden Sie im März 2020 durch die Pandemie konfrontiert?

Damals erreichten uns vor dem Hintergrund der sich verschärfenden Lage sehr kurzfristig vielfältige Anfragen. Zum einen gab es einen akuten Bedarf nach Lösungen zum mobilen Arbeiten bei unseren Kundenbehörden aus der Bundesverwaltung, die ihre Beschäftigten großflächig Home-Office ermöglichen wollten. Das führte dazu, dass die Kommunikationsinfrastruktur diverser Behörden in den ersten Tagen der Pandemie rasch auszubauen war. Zum anderen erreichten uns aus dem Bundesgesundheitsministerium mehrere Anfragen zur schnellen Bereitstellung von IT-Infrastruktur. Zunächst ging es um die Webauftritte des Robert-Koch-Instituts (RKI) und des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI).

Was war in diesem Zusammenhang für Sie die größte Herausforderung?

Insbesondere das RKI stand ja von einem Tag auf den anderen stark im Fokus der Medien sowie der Bürgerinnen und Bürger. Die Zugriffe auf die Website gingen extrem in die Höhe, weil sich dort plötzlich sehr viele Menschen über die Pandemie informieren wollten. Eine stabile und sichere Infrastruktur musste in kürzester Zeit von uns bereitgestellt werden. Wir haben über das Wochenende vom 14./15. März 2020 in einer „Nacht- und Nebelaktion“ die Komponenten umgebaut, sodass sie der deutlich gestiegenen Anfragelast gerecht werden konnten. Das ist uns erfolgreich gelungen.

Wie konnte das ITZBund als Behörde so schnell und flexibel agieren?

Wir haben in der Pandemie tatsächlich gezeigt, dass wir unsere Leistungen auch in einer Behördenstruktur sehr dynamisch erbringen können! Ich arbeite in einem der so genannten Koordinierungsreferate, die das Bindeglied zwischen den verschiedenen Abteilungen unseres Hauses bilden und so übergeordnete Fragen und akute Probleme lösen können. Unser Koordinierungsreferat hat noch dazu die Besonderheit, dass es die Anliegen von zwei Abteilungen bündelt, d. h. die des Anwendungsbetriebs in den Rechenzentren und die der Services in den Rechenzentren. Daher kennen wir alle wichtigen Stakeholder im Betrieb und haben im Bedarfsfall direkte Zugriffsmöglichkeiten auf wichtige Services des Rechenzentrumbetriebs. Wir können so Aufgaben mit besonders hoher Priorität schnell in den Betrieb bringen und die erforderliche IT-Infrastruktur für gewünschte Anwendungen bereitstellen. Genau das hat auch bei den Herausforderungen durch Corona zum Erfolg geführt.

Porträtfoto Maik Gerstenberger

„Wir haben gerade in der Pandemie gezeigt: Das ITZBund kann die Bereitstellung von IT-Infrastruktur besonders gut.“

Maik Gerstenberger, Informationsmanagement Betrieb, ITZBund

Und wie ging es dann weiter? Welche Leistungen kamen im weiteren Verlauf der Pandemie hinzu?

Seit März 2020 sind weitere Anfragen aus dem Gesundheitsbereich hinzugekommen, IT-Infrastruktur bereitzustellen. Als Bespiele sind das Corona-Quarantänetagebuch, der Corona-Chatbot C-19 oder die Datenbank für die App SafeVac zu nennen. Einen wichtigen Beitrag haben wir als Bundesbehörde auch für die Kommunen geleistet: Viele davon waren zu Beginn der Pandemie bekanntlich für die Aufgaben der Nachverfolgung von Kontakten bei infektionsverdächtigen Personen noch nicht digital aufgestellt und nutzten häufig noch Fax-Geräte. Wir erhielten deswegen aus dem Bundesfinanzministerium den Auftrag, die kommunalen Gesundheitsämter möglichst unkompliziert mit IT-Infrastruktur zu unterstützen. Die Vermittlung erfolgte über das Bundesministerium der Gesundheit und das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI). Wir haben dann im September 2020 innerhalb von wenigen Wochen 250 virtuelle Serversysteme (je Gesundheitsamt ein System) bereitgestellt. Auf diesen wurde dann die Anwendung SORMAS (Surveillance Outbreak Response Management and Analysis System) für die Gesundheitsämter aufgesetzt. Eine deutlich effizientere Kontaktnachverfolgung war so möglich. Heute nutzen 347 Ämter die vom ITZBund bereitgestellte Infrastruktur zur Nachverfolgung von Infektionsketten.

Wie sieht nach zwei Jahren Ihr Fazit aus?

Im Alltagsgeschäft kann die Umsetzung von Aufträgen durchaus schon mal eine gewisse Zeitspanne in Anspruch nehmen. Meine Erfahrung ist, dass man in Krisensituationen, behördenübergreifend deutlich konstruktiver zusammen agiert und schnell tragfähige, praxistaugliche Lösungen erarbeitet. Wir haben gerade in der Pandemie gezeigt: Das ITZBund kann die Bereitstellung von IT-Infrastruktur besonders gut. Unsere Kundenbehörden fragen diese außerdem stark nach. Die Infrastrukturbereitstellung ist daher aus meiner Sicht der richtige Ansatz auch außerhalb von akuten Bedarfsfällen wie in der Pandemie, etwa im Rahmen der IT-Konsolidierung Bund.

Die Fragen stellte die Öffentlichkeitsarbeit des ITZBund.

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